Beim Kinderrechtefest im Linzer Schloss überreichte LH-Stellvertreter Josef Ackerl den mit jeweils € 1.000 dotierten Preis an die fünf Siegerprojekte der drei Kategorien. Er hob die Bedeutung von Kinderrechten für eine solidarische Gesellschaft hervor und freute sich über die aktive Teilnahme von rund 400 Jugendlichen. "Die über 30 eingereichten Projekte zeigen eindrucksvoll, dass Kinder und Jugendliche etwas zu sagen haben und ihr Lebensumfeld verantwortungsvoll mit gestalten: Ob es um Entscheidungen und Regeln in der Familie, um die Gestaltung des Unterrichts oder des Klassenzimmers oder um die Einrichtung von Spielplätzen oder Jugendzentren geht", so die oberösterreichische Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger.
Ausgelassen feierten die Jugendlichen mit dem KiJA-Musical "Kinder haben Rechte, oder?" der Gruppe traumfänger, schickten hunderte Luftballons mit Kinderrechten auf Reisen und ließen das Fest am Kreativmarktplatz mit Break-Dance, alkoholfreien Cocktails, young@clever Jugendschutzinfo, Memory Hands und weiteren Attraktionen ausklingen.
Die Einreichungen wurden von einer unabhängigen Jury bewertet, der Kinderschutzpreis OÖ. "Liberto 2011" ging an folgende Projekte:
Kategorie "Schule"
Polytechnische Schule Seewalchen: "Vereine in unserer Umgebung"
Die SchülerInnen des Poly Seewalchen griffen die Kinderrechte "Recht auf Freizeit" und "Recht auf freie Teilnahme am kulturellen Leben" auf und erarbeiten eine genaue Übersicht aller Vereine im Bezirk Vöcklabruck. Den SchülerInnen ist es wichtig, am Vereinsleben teilzunehmen anstatt "auf der Straße herumzuhängen". Das Ergebnis ihrer Projektarbeit soll auch den jeweiligen Gemeinden zur Verfügung gestellt und dort aufgelegt werden.
Hauptschule 2 Ennsleite/Steyr: "Schülerparlament"
Seit dem Schuljahr 2009/10 gibt es in der HS 2 Ennsleite ein Schülerparlament. Im Schülerparlament wird diskutiert, werden Schülerwünsche formuliert und weitergegeben. Es werden Plakate gestaltet und Umfragen und Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler geplant und durchgeführt. Das Engagement des Schülerparlamentes ist für diese Schule sehr wichtig, da es sich um eine Ganztagsschule handelt und die SchülerInnen sehr viel Zeit dort verbringen. Wünsche und Anliegen werden seitens der SchülerInnen an die Mitglieder des Schülerparlamentes herangetragen, gemeinsam diskutiert und wenn nötig vom Schülerparlament mit den LehrerInnen und dem Direktor weiter besprochen.
Hauptschule 10/Zeppelinschule, Linz: "Mehrwert der Mehrsprachigkeit"
Das Projekt wurde filmisch begleitet, es zeigt, wie SchülerInnen, die aus den verschiedensten Ländern kommen und erst wenige Monate in Österreich leben, selbstständig in Austausch miteinander gehen und sich gegenseitig etwa in Form von Liedern und Speisen ihre Heimat vorstellen und voneinander lernen. Diese SchülerInnen brauchen Zeit sich an unser meist völlig konträres Schulsystem zu gewöhnen. Die Hauptschule 10 bietet im Rahmen einer "offenen Sprachklasse" diesen SchülerInnen die Möglichkeit für einen sanften Einstieg in eine fremde Welt. Die Gruppe besteht aus 20 SchülerInnen mit 13 verschiedenen Muttersprachen.
Kategorie "Gemeinden/öffentliche Institutionen"
Jugendbüro Ansfelden: "The spirit of Toni B." und "Junia - Jugenduni Ansfelden"
(1) Ein Projekt für junge Hip Hop-MusikerInnen aus der Stadt Ansfelden, mit dem sie die Geburtsstadt Anton Bruckners neu definieren. Unter dem Motto "Wir sind Anton Bruckner - Hier und heute" versammelten sich junge AnsfeldnerInnen in einem Workshop (begleitet von Supervisor Flip und einer Expertin des Brucknerbunds Ansfelden), um Anton Bruckner neu zu entdecken. Die Jugendlichen erarbeiten Tracks, die sich mit Anton Bruckner und der Brucknerstadt heute beschäftigen. In Folge machen sich die jungen RaperInnen an die Produktion ihrer Tracks und im Herbst 2011 wird das Ergebnis im Rahmen einer CD-Release-Party präsentiert.
(2) Die Gemeinde Ansfelden organisiert eine Jugenduni, welche junge Menschen selbst mitgestalten können. Diese Lernangebote finden an "ungewöhnlichen" Lernorten (z.B.: in Jugendtreffs, Spielplätzen oder auch im Erlebnisbad) statt und stehen kostenlos zur Verfügung. Die Junia soll im November 2011 starten.
Kategorie "Vereine/private Institutionen"
Kinderfreunde Franckviertel: "Mehr Freiräume im Franckviertel"
Durch eine Umfrage im Franckviertel wurden von Jugendlichen und BewohnerInnen die Wünsche, einen Skatepark zu errichten sowie die Sanierung einiger Spielplätze, formuliert. Es wurde ein Netzwerk mit Kindern und Jugendlichen, VertreterInnen der Kinderfreunde, Jugendzentrum Franx, Stadtteilfernsehen Franck4TV und 2 Stadtteilpolitikerinnen gegründet, um die Wünsche in die Realität umzusetzen. Von einer Architektin wurde der Wunsch eines Skateparks mit den Jugendlichen gemeinsam in einem 3D-Modell präsentiert und vom Netzwerk im jeweiligen Bereich weitergetragen. Zwei Erfolge wurden bereits gefeiert - im Laufe des Winter 2010/11 wurden bereits Spielplätze erneuert und im Frühsommer 2011 wird der Bau des Skateparks begonnen!