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Kinderschutzpreis LIBERTO 2017

"Warum wir Kinderrechte brauchen!"

OÖ Kinderschutzpreis Liberto 2017 (Quelle:sub.communication design/KiJA ) .

Um Kinder vor Gewalt und Demütigung wirkungsvoll zu schützen, ist es notwendig, dass auf breiter Ebene Maßnahmen gesetzt werden. Hier kann es nicht genug Aufklärung geben. Der Kinderschutzpreis Liberto ist eine Initiative des Sozialressorts und würdigt den Einsatz vieler kleiner wie großer Menschen für Kinder und Jugendliche. „Kinderrechte sind mir wichtig. Mit dem „Liberto“ werden besonders gute Ideen und Projekte, die eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern und Gewalt an und unter Kindern verhindern, ausgezeichnet und vor den Vorhang geholt“, betont Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer.

Unter dem Motto „Warum wir Kinderrechte brauchen!“ wurden im Jahr 2017 rund 50 Projekte in den beiden Kategorien „Schulen“ sowie „Institutionen und Einzelpersonen“ eingereicht. Die Jury, bestehend aus erwachsenen und jugendlichen Expertinnen und Experten, hatte die Qual der Wahl. Beim schon traditionellen Kinderrechtefest der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes (KiJA ) im Linzer Schloss nahmen die fünf Gewinner/innen die Liberto-Statue und einen Geldpreis von jeweils 1.000 Euro entgegen. Zwei weitere Projekte erhielten einen mit je 500 Euro dotierten Anerkennungspreis.

 

Die Preisträger des Liberto 2017 in den einzelnen Kategorien:

Kategorie "Schule"

Volksschule Kirchberg bei Mattighofen, Bezirk Braunau

Projekt: „Kinderrechte-Song-Video“

Die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen, ihre Eltern und Lehrerinnen wirkten bei diesem Projekt mit. Die Klassenlehrerinnen schrieben einen Liedertext samt Melodie, der aus einem Refrain und drei Strophen besteht, die für die drei P´s der Kinderrechtekonvention (Protection, Provision und Partizipation) stehen. Die Kinder verfassten dann ihre eigenen Texte, welche zwischen den einzelnen Strophen hineingerappt wurden. Die 4. Klassen gestalteten für das Song-Video eine Videowall. Neben dem Schreiben der Texte, dem Videodreh und einem Besuch der KiJA im Rahmen eines Kinderrechte-Workshops wurde auch im Unterricht das Thema Kinderrechte über mehrere Wochen aufgegriffen und intensiv bearbeitet. Eine sehr detaillierte und mit Fotos festgehaltene Dokumentation ergänzt dieses Projekt.

 

Neue Mittelschule Bad Leonfelden, Bezirk Urfahr-Umgebung

Projekt: „Mehrsprachigkeit – Menschenrechte“

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3c beschäftigten sich mit Menschenrechten am Beispiel der Mehrsprachigkeit. Von 24 Ländern bastelten sie die Fahnen, beschrieben die Hauptstädte, die Landessprachen und Einwohnerzahlen. Schattenköpfe wurden gestaltet, in welche sie ein Gedicht in der jeweiligen Landessprache geschrieben haben. Zusammenfassend entstand das Lied „Mehrsprachigkeit – Menschenrechte“, das die Schülerinnen und Schüler in Form eines Videos aufnahmen und mit Zeichensprache begleiten, damit es jeder verstehen kann. In dem Lied geht es darum, dass es ganz viele verschiedene Menschen gibt und alle die gleichen Rechte haben sollten. Leider sieht die Realität anders aus, die Rechte sind von Land zu Land unterschiedlich.

 

Schule: HLW der Kreuzschwestern Linz

Schwerpunkt-Präsentationen zu „Kinderrechten weltweit“: Videos, Plakate, Folder und Online-Quiz

Projekt der Klasse 3bhl:

Verschiedene Teams beschäftigten sich in eigener Recherche mit dem Thema Kinderrechte. In der kreativen Aufbereitung wurden dann Schwerpunkte gesetzt und es entstanden fünf beeindruckende Projektteile:

Folder „Kinderrechte – für uns selbstverständlich – andere träumen davon“

Online Kinderrechte-Quiz

Plakat „Don´t fight – protect“

Plakat „Gegen Kinderhandel handeln“

Plakat „Stop child abuse“ mit selbstgezeichneten Bildern

 

Projekt der Klasse 2ahl:

Auch diese Klasse teilte sich in Teams und es entstanden zwei Projektteile:

Folder „Kinderarbeit – Kinderrechte weltweit“ mit selbst gemachten Fotos

Film „Kinderrechte in der 1. der 2. und der 3. Welt im Vergleich“:

Die Schülerinnen und Schüler haben auch hier alles selbst gemacht – das Video gefilmt und geschnitten und selbst geschauspielert. Zum Inhalt: Anhand von drei wichtigen Kinderrechten (Recht auf Bildung, Recht auf Nahrung und Recht auf Versorgung) wird die Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen in einer ungerechten Welt dargestellt: Ein Junge zeigt die Überflussgesellschaft einer „1. Welt“, ein Mädchen stellt die „2. Welt“ -  eingeschränkt, aber ausreichend - dar, und ein weiteres Mädchen zeigt die „3. Welt“: ein Leben am Limit.

 

Kategorie „Institutionen und Personen“

pro mente Oberösterreich

Projekt: „ELCO/KICO“ Beratung- und Coachingangebot
für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil.

ELCO/KICO ist ein präventives Beratung- und Coachingangebot für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Es soll insbesondere die Kinder und Jugendlichen bei der Bewältigung ihrer Situation unterstützen und stärken. Die psychische Erkrankung eines oder beider Elternteile ist besonders für die Kinder sehr belastend und stellt den Alltag und damit die gewohnten Abläufe und Rollen in der Familie auf den Kopf. Das Projekt ELCO/KICO von pro mente wurden vor rund zwei Jahren gestartet und richtet sich an Familien in den Bezirken Wels, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding. Es umfasst 4 Bereiche:

ELCO - Coaching und Beratung für psychisch erkrankte Eltern

ELCO - Coaching und Beratung für Angehörige und nahe Bezugspersonen

Das Angebot richtet sich an den psychisch erkrankten Elternteil, an den gesunden Elternteil oder andere Angehörigen. Im Vordergrund steht die Beratung und Stärkung der Erziehungskompetenz und der Eltern-Kind-Beziehung, Aufklärung und Information der psychischen Erkrankung, Entlastung der Eltern von Schuldgefühlen und Versagensängsten, Entwicklung von Notfallplänen.

KICO - Coaching und Beratung für Kinder und Jugendliche (von 4 bis 20 Jahren)
Mit diesem Angebot soll eine Möglichkeit geschaffen werden, dass betroffene Kinder und Jugendliche die Situation besser verstehen und bewältigen können.

KICO - Gruppe für Kinder von 8 bis 12 Jahren

Eine geschlossene Gruppe für bis zu 8 Kinder, die sich an spielerischen, erlebnispädagogischen und kreativen Methoden orientiert – zum Beispiel: Geschichten erzählen, malen, basteln, Entspannungsübungen.

 

Jugendbüro Magistrat Wels/Jugendtreff Vogelweide

Projekt: „Allgemeines Gesetzbuch

Im Jugendbüro der Stadt Wels arbeitet eine Gruppe Jugendbetreuer/innen die in den unterschiedlichen Stadtteilen einen Jugendtreff betreuen. Jugendliche von 12 bis 18 Jahren haben dort die Möglichkeit, einen Teil ihrer Freizeit zu verbringen und dabei neue Kontakte zu knüpfen oder einfach nur zu relaxen. Sechs Mädchen, welche den Jugendtreff Vogelweide regelmäßig besuchen, haben mit Hilfe der Betreuerinnen Bianca und Nena ein Allgemeines Gesetzbuch gestaltet. Für die Jugendlichen wichtige Gesetze werden darin aufgeführt, zum  Beispiel: § 3 Traumberuf-Gesetz: „Jedes Kind hat das Recht seinen Traumberuf zu erlernen.“ § 6 Balsam-für-die-Seele-Gesetz: „Jedes Kind muss mind. 1x pro Tag umarmt/liebkost werden.“ § 7 Anti-Gewalt-Gesetz: „Kriege und Gewalt sind ausnahmslos verboten.“ oder § 9 Partizipations-Gesetz: „Die Stimme des Kindes zählt als GANZE Stimme.“

 

Anerkennungspreise

Kindergruppe Waldkäuzchen u. Grashüpfer, St. Georgen a.d. Gusen, Bezirk Perg

Projekt „Partizipation – verschiedene Strategien zur Konfliktlösung!“

Das Projekt „Partizipation – verschiedene Strategien zur Konfliktlösung! Jedes Kind darf individuell seinen Konflikt lösen“ basiert auf der Tatsache, dass Kindern im Vorschulalter ihre Gefühle sprachlich kaum ausdrücken bzw. benennen können. Somit sind Konflikte in der Interaktion Kind-Kind und Kind-Erwachsener vorprogrammiert. Seit einigen Monaten wird das Projekt schon intensiv umgesetzt, dazu zählen etwa Maßnahmen um die eigenen Gefühle und Stimmungen besser wahrnehmen und verbalisieren zu können oder auch die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Entscheidungsfähigkeit weiter zu entwickeln und den respektvollen Umgang miteinander zu fördern. Dabei hilft den Kindern der Leitspruch, der mittlerweile zum Selbstläufer geworden ist:

„Ich achte auf die Hände und Füße was sie tun,

ich achte auf den Mund was er spricht

und auf die Tiere und Pflanzen.“

 

Pro Juventute "Haus Sonne", Mettmach, Bezirk Ried

Projekt: „StopMotion Film Kinderrechte“

Derzeit leben 12 Kinder im Alter von 9 bis 15 Jahren in dieser sozialpädagogischen Einrichtung. Die Betreuung wird durch drei Pferde gestützt, auch zwei Katzen und elf Hühner werden versorgt. Das Preisgeld würde für ein neues Reitpferd verwendet werden. Zu Beginn des Projektes wurde von den Fachkräften ein Einführungsabend zu Kinderrechten gestalten, wobei das Thema in der Wohngruppe schon sehr präsent ist, da etwa die Wohnzimmerwände mit Kinderrechten dekoriert sind. Somit wussten die Kinder schon sehr gut Bescheid. Die Idee kam nun, einen StopMotion Film zu drehen. Dafür wurden vier wichtige Kinderrechte ausgesucht, passende Filmszenen überlegt und mit Hilfe eines Storyboards detailgetreu aufgezeichnet. Mit einem eigenen Programm wurde der StopMotion Film von den Kindern und Jugendlichen fertig bearbeitet und mit Musik hinterlegt.

weitere Infos und Bilder dazu.

LIBERTO 2017 - Preisverleihung Kinderschutzpreis

Luftballonstart beim Kinderrechtfest 2017 (Quelle: Denise Stinglmayr/Land )

Ein starkes Statement für Kinderschutz und Kinderrechte setzten rund 400 Schülerinnen und Schüler beim Kinderrechtefest 2017 der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes im Linzer Schloss. Sie alle haben sich intensiv mit Kinderrechten auseinandergesetzt und an der Ausschreibung des Kinderschutzpreises Liberto 2017 beteiligt.