Studie "Gewaltverbot in der Erziehung" 2014
(Quelle:Nadja Meister/KiJA OÖ)
Ausgangsbasis für die erste Untersuchung des Erziehungsverhaltens und der Einstellung der Bevölkerung im Jahr 2009 waren die Erfahrungen aus dem Beratungsalltag und die Ausrichtung von Präventions- und Hilfsmaßnahmen. Anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Gewaltverbotes in der Erziehung wurde im Auftrag der KiJA OÖ das Stimmungsbild in der oberösterreichischen Bevölkerung erneut eingefangen. Die aktuelle Studie ist eine Folgemessung zu der 2009 in gleicher Form durchgeführten Erhebung (telefonisch an 800 Personen repräsentativ für die oö. Bevölkerung ab 18 Jahre).
In den letzten fünf Jahren hat das Verständnis dafür, was alles unter "Gewalt in der Erziehung" fällt signifikant zugenommen, wobei die Mehrheit der Befragten schwere Formen der körperlichen Gewalt damit assoziiert.
Anders als bei den körperlichen Formen der Gewalt hat bei Erziehungsformen, die auf der psychischen Ebenen stattfinden, noch keine Bewusstseinsschärfung stattgefunden.
Auffällig ist, dass bei Personen mit geringem Bildungsgrad das Wissen, welche Erziehungsmaßnahmen gesetzlich verboten sind, grundsätzlich wesentlich geringer ausfällt und auch keine messbaren Lerneffekte innerhalb der letzten fünf Jahre feststellbar sind.
Für mehr als die Hälfte (56%) der 18-29jährigen gehörten Ohrfeigen und für 36% Hintern-Versohlen noch zum Erziehungsalltag, auch wenn sich an dieser Generation zeigt, dass das Ausmaß von den körperlichen Gewaltanwendungen in der Erziehung langsam zurückgeht.
Höchst erfreulich ist, dass 97% der Bevölkerung das Gespräch mit Kindern als die beste Möglichkeit sehen um Streit zu schlichten. Ebenso positiv ist die seit 2009 von 94 auf 96% angestiegen Zustimmung, dass "Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben". Kontrovers zu diesen Bekundungen stimmten hingegen immer noch 18% (2009 waren es noch 26%) der Aussage zu "eine gesunde Watsche schadet niemandem".
Download Spectra-Umfrage "Gewalt ist verboten" 2014 1,44 MB).
